Rohstoffgruben von Bornholm

Bornholm ist reich an Rohstoffen wie Granit, Sandstein, Kies, Kaolin und Lehm, und deshalb findet man an mehre­ren Orten grössere oder kleinere Brüche und Gruben, wo diese Rohstoffe gewonnen werden oder gewonnen worden sind. Nach beendetem Brechen oder Graben besteht heute wie früher die Pflicht, das Gebiet wiederherzustellen. Dass es sich so verhält ist aber aus einer naturgeschichtlichen Sicht traurig, indem man es beispielsweise in Verbindung mit einer Kiesgrube mit einem Landschaftstyp zu tun hat, bei dem eine einzigartige Möglichkeit vor­liegt, die natürliche Einwanderung von Pflanzen und Tieren zu verfolgen. Das Gefüge der Roherde wird deutlich ans Licht kommen, wenn die obere Schicht entfernt ist und keine Pflanzen die Oberfläche bedecken. Geologisch Interessierte haben hier Gelerigeheit, Studien zu machen z.B. in Ablagerungstechniken und Versteinerungen. Das örtliche Klima wird im Sommer fast wüstenhaft sein mit grossen Temperatur und Feuchtigkeitsschwarikungen wegen der kahlen Erdober­fläche. Der Boden ist mineralisch, und sein Nahrungsgehalt kann stark schwanken. In den ersten Jahren wird eine gewisse Ausgleichung der steilen Seiten sich ergeben infolge Ausschreitens, und das Gebiet wird zuerst von den sogenannten Pionierpflanzen, die das Versiegen und den hohen Mineraliengehalt vertragen, besiedelt. Das sind Pflanzen, die sonst nur aus Kü­stenstrecken bekannt sind, die in Abständen von Jahren hinunterrutschen und neue Schichten von Roherde blosslegen, und sie werden mittels leichter windgetragener Samen die Grube erreichen. Die Pionierpflanzen leisten sofort einer Reihe von Insek­ten, die mit dem trockenen und öfter warmen Boden verbunden sind, Lebensmöglichkelten, und nach wenigen Jahren werden einzelne Vogelgattungen das Brüten anfangen. Die ersten Sträucher fassen kraft windgetragener Samen allmählich Wurzel und nach einigen Jahren wird eine Kiesgrube natürlich bewachsen sein. Die Kolonisation eines stillgelegten Stein‑ und Sandsteinbruchs wird sich etwas anders und im allgemeinen langsamer gestalten. Lehm und Kaolinbrüche werden sich öfter mit Wasser anfüllen, da häufig die Seiten der Gruben stark wassergesättigt sind, auch sind sie aus einem na turgeschichtlichen Gesichtspunkt besonders interessant, weil sie oft von unseren bedrohten Lurchen als Brutplätze verwendet werden. Nach beendeter Gewinnung müssen Rohstoffgruben wiederhergestellt und bepflanzt werden. In Einzelfällen geschieht eine naturgemässe Ansiedelung der Bäume, Sträucher und Kräuter. Hier ein ungewöhnlich grosser Bestand an Breitblättrigem Knabenkreut


Obenstehendes Material stammt aus dem Buch:
Bornholm - Radwandern und Wandern durch Natur und Kultur,
von Finn Hansen
kaufen können Sie dieses Buch im Velkomscenter Bornholm



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