Zum Trolting angeln nach Lachs, einem baumstarken Fisch, muß kräftige Ausrüstung verwendet werden, da der Fisch nach dem Anbeißen mitunter gewaltig reagiert.
Sein langes Hinausschwimmen im Eilzugtempo kann man nicht ohne weiteres abbremsen und erfordert große Spulen wie Penn 320 GTI, Ambassadeur 10000 o.ä. mit großer Leinenkapazität und solider Mechanik. Spulen mit guter Knarre und Schnurzähler sind vorteilhaft, aber man kann die Schnurlänge auch gut selbst anhand der Umdrehungen der Spule steuern, wenn man weiß, wieviel Meter Schnur pro Spulenumdrehung transportiert werden. Kleinere Spulen wie Ambassadeur 7000, die klassische Lachsspule, können zur Not angehen, sofern der Lachs sich einigermaßen ordentlich benimmt, und das tut er meistens - bis er Kescher und Boot sieht!
Die bevorzugte Nahrung des Lachses sind Sprotten von nur 6 - 8 cm Länge, wessen man sich bei der Wahl des Kunstköders bedienen kann. Flache Löffel wie Northern King, Diamond King, Predator u.a. in Silber mit Reflektoren in grünblauen Nuancen sind ein empfehlenswerter Ausgangspunkt.
Auch flackernde Köder wie Apex, Dodgers gefolgt von Jack Rapid sind weit verbreitet, aber die Lachsfischerei ist auch auf dem Meer völlig unberechenbar, sorgen Sie also dafür, auch etwas ganz anderes wie z.B.
Tomic Plug, Bomber- oder Rapalawobbler in frechen Farben griffbereit zu haben.
Oberflächenstangen mit beschwertem Wobbier oder mit Dipsy Diver sind häufig verwendete Alternativen.
Manchmal ist jedoch die echte Ware einfach nicht zu übertreffen - echte Sprotten in einer der angebotenen Montagen können einem sonst fischlosen Fischzug zum Erfolg verhelfen.
Es ist verführerisch, alle Möglichkeiten der Ausrüstung zu benutzen und die Downrigger mit diver Wire im Wasser hochziehen, so daß schwer zu überblicken ist, in welcher Wassertiefe sich die Köder eigentlich befinden.
Vergessen Sie nicht, daß das Trolling in erster Linie Sportangeln sein soll, begnügen Sie sich daher mit 4 Stangen, 2 an jeder Seite der Downrigger - bei gutem Wetter vielleicht noch eine fünfte Stange an der Oberfläche. Die Ausrüstung an 2 Downriggern kann z.B. folgendermaßen mit 5 m zwischen den Ködern sowohl horizontal als auch vertikal vorbereitet werden:
An der Steuerbordseite werden Dodger und Wobbler/Blinker 5 m nach dem Lot gesetzt, die Kugel wird 30 Fuß gesenkt und es werden eine Lineklemme und ein Löffelblinker 15 m weiter montiert, anschließend wird die Steuerbord-Downriggerkugel auf 120 Fuß heruntergelassen.
An der Backbordseite werden Dodger/Flasher und Sprotte auch ganz unten 10 m hinter der Kugel gesetzt, wiederum wird das Lot 30 Fuß gesenkt, eine Lineklemme wird mit Blinker an 20 m Line gesetzt und das Lot wird auf 105 Fuß heruntergelassen, so daß man Köder auf 120,105,90 und 75 Fuß hat. Beim Fischen in tieferem Wasser und bei schlechten Lichtverhältnissen können die Köder dichter gesetzt werden. Beim Fischen dichter an der Oberfläche muß der Abstand zwischen Boot und Köder erhöht werden. Oberflächenköder sind mindestens 40 m hinter dem Boot zu setzen - oder direkt hinter dem Boot in den Heckwellen!