Der neue Schwedenkrieg im Jahre 1657, die Karl Gustav Kriege, ließ Bornholm unberührt, doch durch den Frieden zu Roskilde am 26. Februar 1658 musste Dänemark alle Gebiete seines Reiches, die östlich vom Öresund lagen, an Schweden abtreten.
Dabei ging auch Bornholm verloren, den Bornholmern kam dies jedoch erst am 20. April zu Ohren, denn solange hatte das Eis jegliche Kommunikation über die Ostsee unmöglich gemacht. Zu diesem Zeitpunkt war hinsichtlich der Übernahme und der schwedischen VerwalÂtung längst alles geordnet.
Die Schwedisierung war gut vorbereitet, und der neuernannte Landeshauptmann, Oberst Johan Printzensköld, war mit ausÂführlichen Instruktionen versehen.
Schon am 25. April wurde in den bornÂholmischen Kirchen, deren Glocken damit das große Schicksalsjahr der Insel einläuteten, für das schwedische Königspaar gebetet, und am 29. April landete Printzensköld mit 120 Mann schwedischen Truppen in Sandvig und rückte in Hammershus ein, das ein halber Ruinenhaufen war.
Der schwedische Lehnsmann und Schlosshauptmann nahm einen notleiÂdenden und verarmten Landesteil in Besitz.
Wenige Jahre zuvor hatte eine Pest mehr als zwei Fünftel der Bevölkerung der Insel dahingerafft. Die Überlebenden wurden nun sofort von einem allgemeinen Ausfuhrverbot für Getreide und Vieh, die einzige Einnahmemöglichkeit der Insel, betroffen. Als der Schock über die Besetzung allmählich nachließ, verschafften sich die zahlreichen Standes und lokalen Interessen vor Printzensköld Geltung. So wünschten die Pastoren, die von der Gemeinde schikaniert wurden, besÂsere Verhältnisse, und die Städte Rønne und Nexø führten jeweils ArgumenÂte dafür ins Feld, dass sie besonders günstige Möglichkeiten für HafenanlaÂgen hätten.
Doch der schwedische König war im Krieg und forderte Geld, MannÂschaften und Versorgungslieferungen für seine Armeen, die auf mehreren europäischen Schlachtfeldern kämpften. Die Kriegssteuern wurden auf das Dreifache dessen geschraubt, was je ein dänischer König in Kriegsjahren eingetrieben hatte, noch stärker aber flammte der Unwille der Bornholmer auf, als wiederholt junge Leute zum schwedischen Kriegsdienst in der FremÂde eingezogen wurden. Dies war für die Bornholmer ein klarer Verstoß gegen jene uralten Regeln, dass sie ausschließlich ihre eigene Insel zu verÂteidigen hatten, und Schweden hatte versprochen, sich an diese Sitten zu halten. Printzensköld versuchte die strengen Forderungen seines Königs abÂzuwehren oder zumindest zu mildern; dies aber war den Bornholmern unÂbekannt, für sie war er für ein Regime verantwortlich, das sie als unerträgÂliche Tyrannei empfanden.
Als daher verlautbarte, dass Karl XGustav am 7. August sein Heer gegen Kopenhagen gestellt und damit den vor kurzem geschlossenen Frieden gebrochen hatte, bildete sich auf Nord und WestÂbornholm eine Verschwörung mit dem Ziel, das fremde Joch abzuschütteln.