Zum Winter hin spitzte sich die Situation zu.
Printzensköld drohte, die Steuern gewaltsam einzutreiben, und es gab Anzeichen dafür, dass er endlich Ersatz aus Schonen erwarten konnte, da er mehr als einen Aufstand im Inneren eine dänisch - holländische Landung befürchtete. Doch nun waren in den beiden Städten, die Herd des Aufstands waren, und in den angrenzenden Norre und Vester Amtsbezirken, die Signale gestellt: sobald die Sturmglocken der Gemeindekirchen läuteten, sollten sich Bürger und Bauern bewaffnet bei der Ruts Kirche versammeln und von dort zur Festung Hammershus ziehen.
Die Stunde für den Ausbruch des Aufstands schlug am 8. Dezember 1658, als Printzensköld zur Mittagszeit von Hammershus über Hasle nach Rønne ritt, um hier eine segelklare Schute auszuwählen, die die endlich in Ystad wartende schwedische Reitertruppe abholen sollte.
Für die Verschwörer kam es darauf an, Printzensköld in ihre Gewalt zu bekommen, wo er nun einmal außerhalb der Festung war, und danach Hammershus einzunehmen, bevor die schwedische Reiterei auf der Insel anlangte.
Und diese mutigen Männer hatten das Glück an Ihrer Seite.
Nach einer schnellen Rücksprache mit Povl Ancher ritten Jens Kofoed und drei andere hinter Printzensköld her nach Rønne. Unterwegs trafen sie im Skule Wald nördlich vom Blykobbegård mehrere andere Verschwörer, die sich ihnen nach einer kurzen Beratung anschlossen.
Gegen vier Uhr, in der früh hereinbrechenden Dämmerung, ritt Printzensköld in die Storegade von Rønne ein und begab sich in den Hof von Bürgermeister Peder Lavridsen Moller.
Er hatte kaum Platz genommen, als die Verschwörer ins Zimmer drangen und ihm zu Leibe rückten. Trotz kräftiger Gegenwehr musste er sich der Übermacht ergeben und wurde als Gefangener auf die Straße geführt.
Auf dem Weg zur Arrestzelle des Rathauses an jener Stelle vor der Staatsschule, die heute noch durch ein paar Feldsteine im Asphalt gekennzeichnet ist, fiel der schicksalsentscheidende Schuss, der den Schwedenoberst tot zur Erde streckte.
Der Schütze war ein junger Bürger von Rønne, Villum Clausen Kelov, und sein Schwager, Jens Kofoed, und ein weiterer Anführer des Coups traten umgehend hinzu und gaben dem getöteten Feind je einen Schuss, um zu zeigen, dass sie unverbrüchlich zu dem Täter hielten.
Ob Printzensköld hatte entfliehen wollen, ist ungewiss, doch haben die Anführer kaum die Absicht gehabt, auf einen unbewaffneten Gefangenen zu schießen, und schon gar nicht auf Printzensköld, der aller Wahrscheinlichkeit nach hatte als Geisel dienen sollen, um die Übergabe von Hammershus zu erzwingen.
Andererseits aber stellte der Mord die Situation klar: jetzt gab es keinen Weg zurück. Alle anderen Schweden in Rønne wurden in Gewahrsam genommen, und die Leiche des Obersten wurde zum Rathaus gebracht, wo später ein standesgemäßes Begräbnis angeordnet wurde.