Peder Olsens Schläue und Geistesgegenwart

Bereits am 21. Dezember waren die Abgesandten der Verschwörer, angeführt vom Hasle Bürgermeister Peder Olsen, wohlbehalten durch die Flottenabsperrung gelangt und wurden in dem von Karl Gustav hart bedrängten Kopenhagen mit Jubel empfangen.
Ein Flugblatt über den Aufstand wurde sofort gedruckt, und die kühne Tat stärkte die Widerstandskraft hinter den schwachen Wällen der Hauptstadt und ebenso war Bornholm in den zwei Monaten, ehe der Sturmlauf des Schwedenkönigs scheiterte und das Land vom drohenden Untergang erlöst wurde, für die notleidende Stadt die fette Vorratskammer, so kehrte im Januar die holländische Hilfsflotte reich beladen nach Kopenhagen zurück, ein Schiffer aus Rønne war ihr Lotse.
Während Jens Kofoed als Kommandant auf der Insel Ruhe und Ordnung wiederherstellte, führte Peder Olsen eine ebenso wichtige und erfolgreiche Mission in Kopenhagen aus.

Hier war nun der Adel der Sündenbock, und König und Bürger hatten zusammengefunden, der Absolutismus war in Sicht. Die Delegation warf das Dokument, das sie dem König mitgebracht hatte, weg und fertigte einen Schenkungsbrief an, in dem ihm und seinen Erben das Land Bornholm zum ewigen Erbe und Besitz feierlich übertragen wurde.

Damit wurde der Absolutismus vorausgenommen und der König so stark gebunden, dass es ihm unmöglich war, Bornholm zurück an Schweden gehen zu lassen. Als Peder Olsen an der Spitze der elf Abgesandten zu Frederik III. vorgelassen wurde, sagte der König ihnen Privilegien zu, und einige von ihnen erhielten königliche Geschenke: Peder Olsen das wohlver­diente Amt des Landesrichters, Jens Kofoed »Bornholms Befreier« Amnestie für seine alte Mordanklage, Villum Clausen den Rabxkkegärd als steuerfreien Besitz auf Lebenszeit, usw.

Bis zum Jahresende wurde den Bornholmern auch der Wunsch erfüllt, dass ein dänischer Oberst zum Kommandanten der Insel ernannt wurde, und auch Instruktionen über Steuerzahlungen und die Überführung von Versorgungslieferungen von der Insel wurden ihnen nicht erspart.

Die eigentliche Quittung für ihren Schenkungsbrief bekamen die Bornholmer jedoch erst im Mai 1659, als Frederik III. in einem Brief versprach, die Insel nie wieder an eine fremde Macht abzutreten. Dieses Versprechen kostete ihn beim Frieden 1660 nicht allein große Anstrengungen, sondern er musste den Schweden auch schonischen Boden im Wert von 5 Tonnen Gold für ihren Verzicht auf Bornholm geben. Für die Insel begannen nun 300 Jahre verhältnismäßig friedlichen Lebens, und nur einmal, während des Wiener Kongresses 1815, musste an das alte Versprechen erinnert werden, Bornholm niemals zu verkaufen.




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