Mit dem starrköpfigen Jarl verschwand auch Bornholms Selbständigkeit auf immer,

und bald sollte der Einzug des Christentums das Ende einer tausendjährigen Kultur mit sich bringen, die uns nur in Andeutungen oder Umschreibungen überliefert ist:
Sagen, Ortsnamen wie Gudhjem u.a., Bautasteine, Grabfunde, heilige Quellen und dergleichen mehr.

Keine schriftliche Darstellung kann Klarheit über die ganze eigenartige Religion und Lebenshaltung geben, die das Bornholm des Heidentums geprägt hat. Die Sagen aber, wie unhistorisch sie auch sind, haben ihren Ursprung mit Sicherheit in einer Zeit heftiger Kämpfe um die Einführung des Christentums auf Bornholm. Das Verdienst der Christianisierung wird Bischof Egin aus Dalby in Schonen zugeschrieben, einem buchgelehrten und frommen Mann, dessen gesamtes Streben, Adam von Bremen zufolge, darauf abzielte, die Heiden zu bekehren, darunter die Barbaren auf Bornholm.

Egin zog selber zu diesen Stämmen, und als er vor ihnen predigte, brachen die Leute in Tränen aus und legten eine solche Reue an den Tag, dass sie augenblicklich ihre Götzenbilder zerschlugen und darum wetteiferten, die Taufe zu empfangen.

Ihre Schätze und all ihren Besitz legten sie dem Bischof zu Füßen, der aber die Annahme verweigerte.

Statt dessen lehrte er die Bornholmer, ihre Reichtümer dafür zu verwenden, Kirchen zu bauen, Notleidende zu unter­stützen und die zahlreichen Gefangenen freizukaufen, die in dieser Gegend als Sklaven dienten.

Auch dieser Bericht erscheint, verglichen mit dem Eindruck, den die Sagas von den bornholmischen Wikingern geben, nicht sonderlich historisch.

Alles spricht dafür, dass das Christentum auf der Insel längst Fuß gefasst hatte, als, Egin sie um 1060 besuchte. Der Bischof hat sich eher, still und berechnend, mit Nachdruck für den weltlichen Einfluss der Kirche einge­setzt, der Bornholm, als die Insel des Erzbischofs, dann während des gesam­ten Mittelalters prägen sollte. Die fruchtbare, günstig gelegene und reiche Insel wurde zum Spielball zwischen Fürsten, Kirchenherren und Staaten.

Die Bornholmer selbst wurden nie gefragt, und die Insel hat jahrhundertelang, ja bis in die Gegenwart hinein, unter den Launen und der Machtgier der wechselnden Herren geseufzt.

Der Wikingergeist aus den Sagas wurde beschnitten, doch nie ganz gebrochen wie es das Jahr 1658 bezeugt.




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